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Metamedizin

«Was wir Krankheit nennen, ist die Endphase einer viel tiefer reichenden Störung. Und um die eine wirklich erfolgreiche Behandlung durchzuführen, reicht es eben nicht aus, nur die Folgen zu behandeln, ohne der tatsächlichen Ursache auf den Grund zu gehen und diese auszuräumen.»
Dr. Edward Bach

 

Das Wort Metamedizin setzt sich zusammen aus der griechischen Vorsilbe meta-, die «nach, hinter, darüber hinausgehend» bedeutet, und dem Wort Medizin, was soviel bedeutet wie «die Gesamtheit der zur Verfügung stehenden Mittel zur Vorbeugung, Heilung und Linderung von Krankheiten».

Die Metamedizin geht über die Schmerz- und Symptombeseitigung hinaus. Sie setzt den Schwerpunkt auf die Suche nach dem ursächlichen Faktor für das Unwohlsein oder die Krankheit.

In der Metamedizin werden Schmerzen, Unwohlsein oder Leiden als Vorläufersymptome für eine Störung der Harmonie in einem Teil des Organismus gewertet.

Wenn wir diese Signale beseitigen, ohne die Information, die sie uns übermitteln wollen, herauszufinden, ist das in etwas so, als würde man die Alarmsirene eines Rauchmelders, zum Schweigen bringen, die auf einem Brand in einem Raum hinweist. Nimmt man den Alarm nicht ernst, läuft man Gefahr, sich inmitten der Flammen wieder zu finden. Aber genau das machen viele Menschen, indem sie einfach ein Medikament schlucken, ohne zu versuchen, den Ursprung des Signals zu begreifen.

Das heißt andererseits jedoch nicht, dass wir uns das Linderung verschaffende Medikament verweigern sollen. Es heißt einfach, dass wir nicht bei der Schmerzlinderung und Symptombeseitigung Halt machen sondern versuchen sollen, auch das verursachende Element zu erkennen und zu beseitigen.

Egal was oder wie man es betrachtet, eine Krankheitserscheinung (Schmerzen, Verhärtung, Blutung etc.) gibt es ohne eine Ursache nicht. Jede Ursache erzeugt Wirkungen, die ihrerseits wiederum neue Ursachen und eine Vielzahl von Sekundäreffekten auslösen.

Und – niemand kann gegen seinen Willen geheilt werden und einzig und allein der ehrliche Wille ist es, gesund zu werden, kann eine Person dazu motivieren, die nötigen Veränderungen der für ihr Leiden verantwortlichen Einstellungen, Gefühle und Emotionen vorzunehmen.

Wie kann Metamedizin in den Heilungsprozess eingreifen?

Die Metamedizin hilft uns, die Geschichte von Beschwerden, Krankheiten oder einer tiefen Lebenskrise zu rekapitulieren, indem sie versucht, den Verlauf so weit wie möglich bis zum Auftreten der allerersten Symptome zurückzuverfolgen. Dazu werden bei der Befragung zum Krankheitsverlauf verschiedenen Schlüsselfragen gestellt, die auf die Aufdeckung der Ursache(n) der Krankheit/Symptome abzielen. Die Metamedizin beschränkt sich eben nicht auf eine Ursache, die eine Wirkung hat, denn ein Symptom oder eine Krankheit können durch ein Zusammenspiel von verschiedenen Faktoren bedingt sein.

Welche Rolle spielt ein Therapeut/Helfer der mit der Metamedizin arbeitet? Seine Rolle besteht darin, die Person auf ihrem Weg zurück zum Wohlbefinden zu begleiten. Dazu bedient er sich der Befragung zum Krankheits-/Symptomverlauf, um der Person, die er berät, bei folgenden Schritten zu helfen:

  • Indem er hilft den Faktor ausfindig zu machen, der die Zerstörung der Harmonie in ihrem Organismus verursacht hat, die letztendlich zu ihrem seelischen oder körperlichen Leiden führte.
  • Indem er sie dazu bringt, sich der seelisch-geistigen Einstellung bewusst zu werden, die dafür verantwortlich ist.
  • Indem er ihr hilft, die mit dieser Haltung einhergehende Emotionen oder das damit verbundene Gefühl hochkommen zu lassen, wie etwa ein unterdrückter Schmerz, eine ständige Angst, ein nicht eingestandenes Rachegefühl, ein Gefühl der Ungerechtigkeit, ein Schuldgefühl etc.
  • Indem er sie zu einem Transformationsprozess hinführt, bei dem eine ungünstige Überzeugung in ein schmerzliches Verstehen eines vergangenen Ereignisses verwandelt wird.
  • Indem er sie ermutigt, eine positive Entscheidung zu treffen oder eine gezielte Handlung durchzuführen, die zu einer Wiederherstellung der Harmonie führt, wodurch wiederum der innere Frieden wiederhergestellt wird, der sich in einem Zustand des Wohlbefinden äußert.
  • Indem er sie ermutigt und unterstützt und führt, sich ihr Leben bewusst und wertfrei und neutral anzusehen, auch wenn es schmerzt, doch nur durch eine neue Bewusstheit erlangt der Mensch ein Bild, welches den Aufbau seiner Harmonie unterstützt.

Wir können nicht improvisieren und so tun, als wären wir metamedizinische Berater. Wir werden langsam, Schritt für Schritt dazu, durch unsere Erfahrung und die Entwicklung unserer eigenen Sensibilität. Und verantwortlich dafür ist die Liebe und der aufrichtige Wunsch, einen Beitrag zu leisten, um den Menschen, die uns um Rat fragen, zu einem umfassenden Wohlbefinden zu helfen.

Ein Führer kann die anderen nicht irgendwohin führen, wo er selbst noch nicht war.

Ein Grossteil des Textes entstammt dem Buch «Metamedizin – Jedes Symptom ist eine Botschaft» von Claudia Rainville (Edizioni Amrita ISBN 88-87622-74-4) mit freundlicher Genehmigung des Verlages.